Format: Kindle Ausgabe
Dateigröße: 4186 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 442 Seiten
Verlag: Sternensand Verlag (17. Januar 2020)
Sprache: Deutsch

551 und 556. Das sind ihre Produktnummern, denn sie wurden von einer Maschine erschaffen und in einem Institut großgezogen, wo sie darauf warten, verkauft zu werden. Sie sehen aus wie Menschen, besitzen jedoch keinerlei Rechte, dürfen keine Gefühle haben und schon gar keinen Umgang miteinander pflegen. Doch Autumn und Leaf geben sich Namen, lieben sich in aller Heimlichkeit und planen, zu fliehen. Als Leaf ausgerechnet an einen grausamen Mann verkauft werden soll, muss alles schnell gehen und die Flucht steht kurz bevor. Doch da erfährt Leaf, dass sich Autumn allein davongestohlen hat, ohne sie mitzunehmen. Ihr bleibt nur, sich ihrem Schicksal zu ergeben, denn ohne ihn ist sie eben nur 556. Ein Produkt, dazu verdammt, für die perversen Fantasien ihres neuen Besitzers herzuhalten. Sie ahnt nicht, dass die wahre Grausamkeit ihr noch bevorsteht, denn Autumn hat das Institut nicht freiwillig verlassen …
(Quelle: Sternensand Verlag)

Bisher konnte mich J. K. Bloom immer mit ihren Romanen richtig begeistern. Jetzt also stand mit „Autumn & Leaf“ ihr neuestes Werk auf meinem Leseplan und ich war richtig gespannt darauf.
Das Cover ist wirklich richtig gelungen, mir gefiel es sehr gut. Und der Klappentext versprach mir tolle Lesestunden. Daher habe ich mich nach dem Laden auch direkt ans Lesen des Buches gemacht.
Die handelnden Charaktere hat die Autorin in meinen Augen richtig gut gezeichnet. Für mich als Leser war es so einfach sie mir vorzustellen und die Handlungen auch zu verstehen.
Die beiden Protagonisten Autumn und Leaf wurden quasi auf chemische Weise hergestellt. Sie sind sehr menschenähnlich, werden aber beispielsweise nicht krank, was von Vorteil ist. Normal haben diese Individuen nur Nummern, die beiden haben sich aber Namen gegeben.
Leaf ist eine sehr starke Persönlichkeit. Sie ist eine richtige Kämpfernatur und ich habe sie total in mein Herz geschlossen. Auch Autumn ist ein Kämpfer, doch insgesamt ist er ruhiger als Leaf. Er lässt sich daher auch nicht von seinen Zielen abbringen. Beide wirkten sie, obwohl sie hergestellt wurden, absolut menschlich auf mich, da sie beide auch echte Gefühle und Emotionen zeigen.
Neben den beiden Protagonisten gibt es noch andere Charaktere, die sich sehr gut in das Geschehen hier einfügen. Manche von ihnen mochte ich, andere wiederum eher nicht.
Der Schreibstil der Autorin ist wirklich toll. Er ist flüssig und emotional gehalten, zudem beschreibt die Autorin alles sehr bildhaft und somit vorstellbar. Man ist als Leser wirklich drin und fiebert und leidet hier total mit.
Geschildert wird das Geschehen abwechselnd aus den Sichtweise von Autumn und Leaf. Für beide hat die Autorin die Ich-Perspektive verwendet, die mehr als passend ist. Somit erhält der Leser interessante Einblicke in die Gefühlswelt der Protagonisten. Man ist mit ihnen verbunden und erfährt so auch sehr viel mehr über die persönlichen Schicksale der beiden.
Die Handlung hat mich sehr für sich eingenommen. Es kommt schnell Spannung auf, zudem wird man hier als Leser auch berührt. Immer wieder tauchen Wendungen auf, gibt es Entwicklungen, mit denen man nicht rechnet. Es ist ein stetiges Auf und Ab, zum Teil musste ich bei bestimmten Dingen doch auch schlucken. Hier waren die Emotionen dann besonders greifbar für mich.
Auch die dystopische Welt, in der die Protagonisten hier leben, ist anschaulich beschrieben. Sie ist doch ziemlich düster gehalten und durch die angesprochenen Dinge ist es auch alles sehr gesellschaftskritisch gehalten. Man denkt hier als Leser auch automatisch über das Gelesene nach.
Das Ende ist dann in meinen Augen wirklich verdammt gut gemacht. Ich empfand es als stimmig, es passt zur Gesamtgeschichte und macht diese dann letztlich auch rund.

Kurz gesagt ist „Autumn & Leaf“ von J. K. Bloom ein dystopischer Roman, der mich von Anfang an sehr für sich einnehmen konnte.
Vorstellbare sehr interessant gezeichnete Charaktere, ein angenehm flüssig zu lesender Stil der Autorin sowie eine Handlung, die spannend und abwechslungsreich gehalten ist und in der es durchaus auch gesellschaftskritisch zugeht, haben mir richtig gute Lesestunden beschert und am Ende auch begeistert.
Absolut zu empfehlen!
