Gelesen: „Meine fremde Freundin“ von Jenny Bünnig

Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: Arche Literatur Verlag AG (13. März 2020)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3716027898
ISBN-13: 978-3716027899

Ihr ganzes Leben haben Josephine und Inken als beste Freundinnen im Ruhrgebiet verbracht. Doch nun, mit Anfang dreißig, macht sich Josephine mit nichts als einem Rucksack und einem Aldi-Zelt auf, um in den Gärten wildfremder Menschen zu kampieren – sie kann einfach nicht mehr in geschlossenen Räumen sein. Etwas ist geschehen, das Josephine und Inken endgültig auseinandergetrieben hat. ›Meine fremde Freundin‹ erzählt von der tiefen Zuneigung zweier Frauen, von zwei Familien, einer Region und ihren Menschen und von der Unmöglichkeit, jemanden ganz und gar zu kennen.
(Quelle: Arche Literatur Verlag AG)

Bisher war mir die Autorin Jenny Bünnig noch vollkommen unbekannt. Umso gespannter war ich nun auf ihren Roman „Meine fremde Freundin“. Sowohl das Cover als auch der Klappentext haben mir sehr angesprochen und so habe ich das Buch nach dem Erhalt dann auch flott gelesen.

Die handelnden Charaktere sind der Autorin soweit gut gelungen. Sie wirkten auf mich tiefgründig und auch vorstellbar ausgearbeitet.
Josephine und Inken, zwei beste Freundinnen, die schon fast wie Schwestern wirkten. Doch die Freundschaft wird überschattet. Josephine ist jemand der gerade rumreist. Sie campt dabei in Gärten fremder Menschen, geschlossene Räume meidet sie dabei. Nach und nach ergeben sich Einzelheiten warum Josephine so ist, wie hier dargestellt wird. Und auch Inken lernt der Leser durch Josephine kennen. Dies geschieht zumeist durch Rückblenden in die Kindheit.

Der Schreibstil der Autorin ist etwas gewöhnungsbedürftig. Wenn man sich dann aber eingelesen hat kommt man flüssig und gut voran, kann problemlos folgen und auch alles recht gut verstehen.
Geschildert wird das Geschehen hier aus verschiedenen Sichtweisen sowie auch in der Vergangenheit und der Gegenwart. Daran musste ich mich ebenfalls etwas gewöhnen, da diese Wechsel nicht immer gekennzeichnet sind. Man muss also genau lesen.
Die Handlung selbst ist ziemlich anspruchsvoll. Es ist eine berührende tiefgründige Geschichte, in der es um Freundschaft geht. Es geht zudem auch im das eigene Leben, die eigene Vergangenheit und wieviel man davon preisgibt. Die Stimmung ist leicht deprimierend und irgendwie auch teilweise düster, sie passt aber immer zur Geschichte hier. Dadurch regt die Autorin ihre Leser eben auch zum Nachdenken an, man liest zwischen den Zeilen und möchte letztlich eben wissen was passiert ist.

Das Ende hat mich etwas irritiert und ja auch überrascht. Es ist nicht das Ende was ich mir erhofft, das ich gewollt hatte. Auf mich wirkt es als ob etwas fehlen würde. Das scheint aber gewollt, denn so denkt man nach dem Beenden noch weiter über das Gelesen nach.

Zusammengefasst gesagt ist „Die fremde Freundin“ von Jenny Bünnig ein Roman, der mich abgesehen von kleineren Schwierigkeiten gut einnehmen konnte.
Gut gezeichnete Charaktere, ein Stil dem ich nach ein paar Seiten Einlesezeit gut und flüssig folgen konnte und eine Handlung, die tiefgründig und auch berührend gehalten ist, deren Ende mich allerdings nicht ganz zufriedengestellt hat, haben mir unterhaltsame Lesestunden beschert.
Durchaus lesenswert!

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