Gelesen: „Die Töchter des Roten Flusses“ von Beate Rösler

Taschenbuch: 592 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch (19. Januar 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3746632706
ISBN-13: 978-3746632704

Zwischen uns die halbe Welt
Nach dem Tod ihrer Stiefmutter findet Tuyet Briefe ihrer Mutter aus Vietnam. Wollte sie den Kontakt zu ihrer Tochter also doch nicht abbrechen? Auf der Suche nach Antworten reist Tuyet von Frankfurt nach Hanoi, der Stadt am Roten Fluss, wo sie die junge Linh kennenlernt und tief in die fremde Exotik ihrer Heimat eintaucht. Als sie eines Tages Linhs Mutter kennenlernt, die als Vertragsarbeiterin in der ehemaligen DDR gelebt hatte, ist Tuyet ihrer Vergangenheit plötzlich näher, als sie ahnt …
(Quelle: Aufbau Taschenbuch)

Von der Autorin Beate Rösler kannte ich bisher noch keinen Roman. Daher war ich nun auch echt gespannt auf „Die Töchter des Roten Flusses“ aus ihrer Feder.
Das Cover hat mich total angesprochen und der Klappentext machte mich sehr neugierig. Daher habe ich das Buch nach dem Erhalt auch ganz schnell gelesen.

Die handelnden Charaktere sind der Autorin meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Ich empfand sie alle als vorstellbar beschrieben und die Handlungen waren nachzuempfinden.
Alles voran ist es Tuyet, die der Leser sehr gut kennenlernt. Sie ist auf der Suche nach ihrer Mutter und somit auch auf der Suche nach ihren eigenen Wurzeln. Auf mich wirkte sie verunsichert aber eben auch stark und sie will alles aufarbeiten, alles kennenlernen. Ich habe Tuyet gemocht und bin diesen Weg mit ihr gemeinsam gegangen.

Weiterhin lernt der Leser Phong kennen, Tuyets Vater. Und natürlich dann auch andere Familienmitglieder, wie beispielsweise ihre Schwester. Und eben auch Tuyets Freund Alexander, der mir mit der Zeit aber doch ziemlich unsympathisch wurde. Sie alle fügen sich zu einer stimmigen Mischung zusammen und haben einen festen Platz im Geschehen.

Vom Schreibstil der Autorin war ich sehr angetan. Ich habe den Roman angefangen und innerhalb ein paar Seiten war ich dann auch schon total drin. Dann bin ich sehr flüssig und richtig gut durch die Seiten hindurch gekommen und konnte auch ganz ohne Probleme folgen.
Geschildert wird der Roman hier in zwei Zeitebenen. Zum einen ist man in der Gegenwart, lernt hier das Leben von Tuyet kennen, zum anderen gibt es eben immer wieder auch Rückblicke in die Vergangenheit, wo man als Leser mehr über historische Fakten Vietnams erfährt. Für mich war dies wirklich sehr interessant und faszinierend zugleich.
Die eigentliche Handlung hat mich dann echt gepackt. Ich bin mit Tuyet ihren Weg gegangen, habe mit ihr gemeinsam Vietnam kennengelernt und gleichzeitig wurde mir auch die Historie nähergebracht. Die Autorin vereint hier so einiges zu einem stimmigen Roman. Sie greift Themen wie die Familie auf, es geht aber auch um Selbstfindung und die eigene Vergangenheit.
Mich haben aber auch die bildgewaltigen Beschreibungen sehr beeindruckt, das Land, die Kulisse, vor meinem geistigen Auge ist es zum Leben erwacht.

Das Ende ist dann für mich persönlich genau richtig gewählt. Ich empfand es passend zur Gesamtgeschichte, es schließt diese sehr gut ab und macht alles gut rund.
Im Anhang findet man dann noch ein Namensregister, eine Erklärung der verschiedenen vietnamesischen Anreden von Familienmitgliedern und es gibt auch nochmals historische Hintergründe.

Insgesamt gesagt ist „Die Töchter des Roten Flusses“ von Beate Rösler ein Roman, der mich total gut eingenommen und unterhalten hat.
Vorstellbare sehr gut dargestellte Charaktere, ein sehr angenehm zu lesender Stil der Autorin sowie eine spannende, sehr tiefgründige Handlung, die wunderbar Vergangenheit und Gegenwart miteinander vereint, haben mir richtig tolle Lesestunden beschert und mich echt auch begeistert.
Sehr zu empfehlen!

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