Gelesen: „Mein Leben als lexikalische Lücke“ von Kyra Groh

Herausgeber: Arctis ein Imprint der Atrium Verlag AG (18. März 2021)
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
ISBN-10: 3038800449
ISBN-13: 978-3038800446
Lesealter: 14 – 16 Jahre

Benni macht ein Praktikum im Frankfurter Krankenhaus und hat Angst, dass er es nie schaffen wird: Blut abzunehmen, vom nerdigen Benni zum coolen Ben zu werden, den allgegenwärtigen Kruzifixen in der beengten Wohnung seiner Mutter zu entkommen. Eingeengt fühlt sich auch Jule, und zwar von dem Weltbild ihrer Eltern. Denn die haben absolut kein Verständnis für vegane Ernährung, Freitagsdemonstrationen oder Anti-Rassismus-Plakate. Und sie würden schon gar nicht verstehen, dass ihre Tochter eigene Ideale vertritt und Teil einer Veränderung sein möchte, die die Welt so dringend braucht. Als die beiden innerlich zerrissenen Teenager aufeinandertreffen, wird ihr Leben bunter, komplizierter, aber auch so viel erträglicher!
(Quelle: Arctis)

Die Autorin Kyra Groh war mir keine Unbekannte mehr und bisher konnte sie mich auch immer sehr gut mit ihren Romanen unterhalten. Jetzt stand mit „Mein Leben als lexikalische Lücke“ ihr neuester Jugendroman auf meiner Leseliste und ich war echt total gespannt darauf.
Das Cover und auch der Klappentext haben mir sehr gefallen und meine Erwartungen waren auch schon ziemlich hoch. Daher habe ich das Buch nach dem Erhalt auch flott gelesen.

Die handelnden Charaktere sind der Autorin doch ganz gut gelungen. Sie wirkten auf mich soweit gut beschrieben und gut ins Geschehen integriert.
So habe ich hier die beiden Protagonisten Benni und Jule kennengelernt. Sie kommen auch ganz unterschiedlichen Elternhäusern, die sie auch entsprechend geprägt haben.
Benni leidet unter seiner Mutter, die ihn mit ihrer Fürsorge regelrecht erdrückt. Sie stellt Regeln auf, die für mich persönlich absolut unmöglich sind für einen 19-jährigen. Benni hat so auch kaum Selbstbewusstsein, was ich etwas nachvollziehen konnte. Was mir hier etwas fehlte war eine echte Entwicklung. Mir ging Benni letztlich dann doch zu wenig aus sich heraus.
Jule hingegen wird von ihren Eltern quasi gar nicht wahrgenommen. Sie erhält kaum Rückhalt und doch sagt auch Jule nichts. Sie kommt nicht so wirklich aus sich heraus, was ich schade fand.

Neben den beiden Protagonisten gibt es noch andere Charaktere, wie Jules Bruder oder auch Freunde oder eben die jeweilige Familie, die sich gut ins Geschehen einfügen. Die Mischung ist letztlich gut gelungen.

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich toll, da gibt es echt nichts zu meckern. So bin ich sehr flüssig durch die Seiten hindurch gekommen und konnte entsprechend auch folgen.
Die Handlung selbst beginnt in meinen Augen ziemlich langwierig. Es dauert hier doch sehr lange bis sich wirklich etwas bewegt, bis dann doch Spannung aufkommt. Mir persönlich ging das doch zu langsam voran, ich kam mir so vor als ob ich immer ziemlich auf der Stelle trete.
Im Geschehen hier spricht die Autorin wichtige Themen wie Rechtsextremismus, den Pflegenotstand oder auch die Flüchtlingskrise an, Dinge die jeden etwas angehen.

Das Ende kommt dann leider ein wenig zu schnell. Was mir im Geschehen zu lange gebraucht hat geht hier plötzlich alles ganz flott. So bleiben ein paar Dinge offen, die man als Leser gerne noch erfahren hätte. Dennoch aber passt das Ende zur Geschichte hier und macht sie dann auch schon rund.

Zusammengefasst gesagt ist „Mein Leben als lexikalische Lücke“ von Kyra Groh ein Jugendroman, der nicht ganz halten kann was er vom Klappentext her verspricht.
Gut beschriebene Charaktere, ein angenehm zu lesender Stil der Autorin und eine Handlung, die ich zwar gut gemacht und auch von den Themen her interessant empfunden habe, die sich aber nicht ganz so entwickelt wie man es sich vielleicht erhofft, haben mir dennoch recht unterhaltsame Lesestunden beschert.
Ganz knapp durchaus lesenswert!

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