Herausgeber: Droemer TB (2. November 2021)
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 432 Seiten
ISBN-10: 3426307871
ISBN-13: 978-3426307878

Ist ihre Liebe stark genug, um auf Ruinen zu wurzeln?
»Die Stunde zwischen Nacht und Morgen« von Priska Lo Cascio erzählt von einer engagierten jungen Frau und einer großen Liebe vor dem Hintergrund des »Schweizer Dorfs« im Köln der Nachkriegszeit.
Um etwas zu bewirken auf der Welt, widersetzt sich die junge Schweizerin Eli Wipf 1946 ihrem Vater und ihrem Verlobten und schließt sich einer Hilfsorganisation an. Eli wird nach Köln geschickt. In der zerbombten Stadt fehlt es an allem, und die junge Frau arbeitet Tag und Nacht im »Schweizer Dorf«, um die wachsende Zahl von Notleidenden und Flüchtlingen zu versorgen.
Dort begegnet Eli eines Tages dem ehemaligen Soldaten Helmut, dessen düstere, wortkarge Art ihr zuerst unheimlich ist. Andererseits kümmert Helmut sich rührend um seinen kleinen Bruder Mattes, den auch Eli ins Herz geschlossen hat. Doch als der Winter kommt, greift in Köln die Tuberkulose um sich, und plötzlich steht Mattesʼ Leben auf Messers Schneide …
(Quelle: Droemer TB)

Bisher kannte ich die Autorin Priska Lo Cascio noch gar nicht. Nun stand mit „Die Stunde zwischen Nacht und Morgen“ mein erstes Buch von ihr auf meiner Leseliste und ich war wirklich total gespannt darauf.
Der Klappentext und das Cover haben mich sehr angesprochen und neugierig gemacht, daher ging es nach dem Erhalt des Buches auch flott mit Lesen los.
Die Charaktere dieser Geschichte hat die Autorin wirklich sehr gut dargestellt und entsprechend ins Geschehen integriert. Sie alle sind sehr gut beschrieben und ich war echt gespannt darauf sie hier zu begleiten.
Eli wirkte auf mich authentisch und lebensfroh. Sie sucht nach einer Möglichkeit sich zu verwirklichen, auch wenn es nicht so einfach ist. Das sie sich der Hilfsorganisation anschließt fand ich total interessant und mir hat es richtig gut gefallen wie Eli sich hier dann auch wandelt, sich entwickelt.
Helmut ist Soldat und einer der wenigen der den Krieg überlebt hat. Er hat einen unbedingten Überlebenswillen, was die Autorin hier sehr gut zeigt. Allerdings leidet Helmut auch nach dem Krieg unter den Erlebnissen, er lenkt sich aber durch Arbeit ab. Und Helmut hat auch einen großen Stolz, der ihn daran hindert Hilfe anzunehmen. Auch er ist wirklich ehr gut beschrieben
Der Schreibstil der Autorin ist wirklich sehr gut zu lesen. So kommt man als Leser auch entsprechend sehr gut und flüssig durch die Handlung hindurch und konnte sehr gut folgen.
Geschildert wird das Geschehen abwechselnd aus den Sichtweisen von Eli und Helmut. Das fand ich total passend, denn so war ich den beiden noch um einiges näher und bekam einen viel besseren Überblick.
Die Handlung selbst hat mich dann echt gepackt. Den Leser erwartet hier ein wirklich richtig gut recherchierter historischer Roman. Man findet sich nach dem Zweiten Weltkrieg wieder, nach 1945 um genau zu sein. Die politischen Verhältnisse damals, wie die Gesellschaft damals strukturiert war, welche Folgen der Krieg unmittelbar hat, das alles wird hier sehr gut eingebunden.
Neben dem Krieg gibt es hier auch eine Lovestory. Diese steht nicht unmittelbar im Mittelpunkt fügt sich aber echt sehr gut ins Geschehen ein. Dabei entwickelt sie sich langsam und sehr gut, auf mich wirkte alles sehr stimmig und nachvollziehbar.
Das Ende ist in meinen Augen dann genau richtig zur Gesamtgeschichte. Es macht alles gut rund und entlässt den Leser dann auch wirklich sehr zufrieden aus dem Buch.

Insgesamt gesagt ist „Die Stunde zwischen Nacht und Morgen“ von Priska Lo Cascio ein historischer Roman, der mich so richtig gut einnehmen und dann auch unterhalten konnte.
Interessant gezeichnete Charaktere, ein sehr angenehm flüssig zu lesender Stil der Autorin sowie eine Handlung, die ich als sehr gut recherchiert und dadurch auch echt spannend empfunden habe und deren Lovestory mich ebenfalls packen konnte, haben mir wirklich richtig tolle Lesestunden beschert und mich letztlich auch begeistert.
Sehr zu empfehlen!
