Gelesen: „Für immer und noch ein bisschen länger“ von Barbara Leciejewski

Format: Kindle Edition
Dateigröße: ‎4310 KB
Herausgeber: ‎Ullstein eBooks (10. März 2022)
Seitenzahl der Print-Ausgabe: ‎432 Seiten
Sprache: ‎Deutsch

Jeremias ist tot. Dabei wollte Anna mit ihm den Rest ihres Lebens verbringen. Nun lebt sie seit sechs Jahren alleine in der einst gemeinsamen Wohnung und unterhält sich in Gedanken mit ihrem toten Verlobten. Doch dann wird ihr gekündigt und sie braucht dringend eine neue Unterkunft. Sie landet schließlich in einer Senioren-WG. Hier ist zwar keiner unter 70, aber dafür lassen alle einander in Ruhe. Das ist Anna sehr recht, denn sie möchte nur alleine sein und sich in ihrem Schmerz auflösen. Doch irgendwann bemerkt sie, dass ihre Mitbewohner:innen offenbar alle einen Grund hatten, sich von der Welt zurückzuziehen. Und sie beschließt, sie wieder ins Leben zurückzuholen. Auch wenn sie dafür selbst ihre Trauer loslassen muss.
(Quelle: Ullstein eBooks)

Die Autorin Barbara Leciejewski war mir keine Unbekannte mehr und bisher war ich auch immer echt angetan von ihnen Romanen. Jetzt stand mit „Für immer und noch ein bisschen länger“ wieder ein Buch aus ihrer Feder auf meiner Leseliste und ich war echt gespannt darauf.
Das Cover und auch der Klappentext machten mich echt neugierig, daher habe ich nach dem Laden des eBooks auch flott mit Lesen angefangen.

Die handelnden Charaktere sind der Autorin wirklich total gut gelungen. Sie wirkten auf mich vorstellbar beschrieben, auch ihre Handlungen waren für mich nachzuempfinden.
Ich traf hier in diesem Roman auf Anna. Sie ist Pianistin, kommt aber dennoch irgendwie zunächst eher distanziert und teilweise ein wenig schroff rüber. Je mehr ich aber über Anna und ihr bisheriges Schicksal erfahren habe desto mehr habe ich sie verstanden und mit jedem Wort habe ich sie dann auch immer mehr gemocht.
Daneben tauchen hier noch Michel, Rose, Kurt und Gunilla auf, alles samt Mitbewohner von Anna. Und dann ist da noch Anders, den ich echt total gerne gemocht habe.
Überhaupt ist die Mischung der Figuren hier richtig gelungen, da hat die Autorin ein echt gutes Händchen bewiesen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut zu lesen. Ich kann hier erneut wieder richtig flüssig und leicht durch die Seiten hindurch und konnte dem Geschehen ganz wunderbar folgen.
Geschildert wird das Geschehen aus verschiedenen Sichtweisen. So kommt hier Anna zu Wort genauso wie auch die WG-Mitbewohner immer wieder einen kurzen Einblick gewähren.
Die Handlung hat mich dann echt schnell für sich eingenommen. Es ist eine wirklich schöne Geschichte, voller Emotionen und Gefühle, es ist alles sehr warmherzig und einnehmend, das hat die Autorin wirklich total gut hinbekommen. Man fühlt sich als Leser einfach wohl zwischen den Zeilen, kann alles total nachempfinden und fiebert immerzu mit.
Mir hat auch gefallen das sich die Autorin ein paar schwierigeren Dingen widmet. So dreht es sich hier beispielsweise auch um das Aufarbeiten der Vergangenheit, etwas das sehr wichtig ist, wenn man eine befreite Zukunft haben möchte.

Das Ende ist dann in meinen Augen sehr gut gelungen. Ich empfand es als passend zur Gesamtgeschichte gehalten, es macht alles rund und entlässt den Leser dann sehr zufrieden aus der Handlung.

Insgesamt gesagt ist „Für immer und doch ein bisschen länger“ von Barbara Leciejewski ein Roman, der mich wieder einmal total gut für sich gewonnen und ganz wunderbar unterhalten hat.
Sehr gut gezeichnete interessante Charaktere, ein sehr angenehmer flüssig zu lesender Stil der Autorin sowie eine Handlung, die ich als sehr emotional, gefühlvoll und auch bewegend empfunden habe, haben mir richtig tolle Lesestunden beschert und mich auch total überzeugt.
Absolut zu empfehlen!

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