Gelesen: „Scheißglitzertage“ von Antonia Michaelis

Format: ePub
Dateigröße: ‎5235 KB
Herausgeber: ‎Verlag Friedrich Oetinger (6. Juli 2023)
Seitenzahl der Print-Ausgabe: ‎400 Seiten
ISBN-Quelle für Seitenzahl: 978-3751203937
Sprache: ‎Deutsch

Der Sommer steht kurz bevor und Finnley will endlich raus. Raus aus dem langweiligen Förderschulalltag, raus aus der Platte und weg von den nervigen Usedomer Touristen, denen er Eis verkaufen muss. Dann steht plötzlich Ulja vor seinem Eiswagen. Sie ist ganz anders als die Mädchen, denen er bisher begegnet ist. Finnley ist völlig fasziniert von der jungen Ukrainerin. Nur wohin verschwindet sie ständig?
Gleichzeitig taucht immer mehr Militär auf der Insel auf, und in den sozialen Netzwerken häufen sich Gerüchte über einen bevorstehenden russischen Angriff. Während sich einer von Finnles Freunden begeistert für die Verteidigung der Insel rekrutieren lässt, zweifelt der andere an den vermeintlichen Wahrheiten aus dem Internet. Und was hat Ulja mit alledem zu tun? Finnley muss sich entscheiden, auf welcher Seite er steht. Und ob er bereit ist, für seine Überzeugungen alles aufs Spiel zu setzen.
(Quelle: Verlag Friedrich Oetinger)

Mir war die Autorin Antonia Michaelis keine Unbekannte mehr und bisher fand ich ihre Romane auch immer wirklich toll. Jetzt stand mit „Scheißglitzertage“ ihr neuestes Werk auf meiner Leseliste und ich war echt gespannt darauf.
Das Cover hat mir gut gefallen und der Klappentext machte mich neugierig. Daher habe ich mir das eBook auf den Reader geladen und dann ging es auch schon mit dem Lesen los.

Ihre handelnden Charaktere hat die Autorin echt sehr gut gezeichnet. Ich konnte sie mir gut vorstellen und auch von den Handlungen her war es gut nachzuempfinden.
So traf ich auf Finnley. Er ist Förderschüler und kommt aus nicht unbedingt so guten Verhältnissen. Finnley lebt aus Usedom, will aber weg von da, nach Berlin. Dafür arbeitet er hart. Ich konnte Finnley richtig gut verstehen und habe mit ihm mitgefiebert.
Dann ist da noch Ulja. Sie stammt aus der Ukraine, lebt aber jetzt in einem Flüchtlingsheim. Auch sie wirkte auf mich vorstellbar, ihre Erzählungen aus dem Heim und vom Krieg, es wirkte alles gut greifbar auf mich.

Neben den beiden genannten Figuren gibt es noch andere, die sich ebenso richtig gut ins Geschehen einfügen. Dabei lernt der Leser auch Finnleys Freunde kennen. Mir hat die geschaffene Mischung hier richtig gut gefallen.

Der Schreibstil ist wirklich wieder toll. Ich kam sehr gut und flüssig durch die Seiten hier hindurch und konnte dem Geschehen so auch echt gut folgen.
Die Handlung hat mich dann auch echt gut für sich gewonnen. Es geht ziemlich rasant los, man ist als Leser direkt richtig gefesselt von der Geschichte hier. Dazu kommen dann diese überraschenden Wendungen und Entwicklungen, mit denen man wirklich nicht rechnet.
Die Autorin bedient sich in diesem Roman hier auch wichtiger Themen, gerade auch passend für die jugendliche Zielgruppe. So geht es um Fake News und ihre Gefahr, um Verschwörungen, um Drogenkonsum, Fremdenfeindlichkeit und auch um die allgegenwärtige Angst vor einem Krieg. Das alles bringt die Autorin richtig gut in die Geschichte ein, der Leser kann es nachempfinden. So wird man dann auch zum Mitdenken und Nachdenken angeregt.
Allerdings dieses Emotionale, was man von der Autorin eigentlich kennt, das hat mir hier irgendwie gefehlt. Mir persönlich kam alles ein wenig seicht und weich vor.

Das Ende ist dann in meinen Augen gut gelungen. Ich empfand es als passend zur Gesamtgeschichte hier enthalten, es macht das Geschehen so sehr gut rund, löst alles auf und entlässt seine Leser dann auch zufrieden wieder in die Realität.

Zusammengefasst gesagt ist „Scheißglitzertage“ von Antonia Michaelis ein Roman, der mich soweit auch echt gut für sich einnehmen konnte.
Gut gezeichnete vorstellbare Charaktere, ein angenehm zu lesender flüssiger Stil der Autorin und eine Handlung, die ich als spannend und auch von den Themen her sehr interessant gemacht empfunden habe in der mir aber dieses typische für die Autorin gefehlt hat, haben mir unterhaltsame Lesestunden beschert.
Durchaus lesenswert!

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